Diskuswurf der Männer mit Olympiasieger Christoph Harting

Bei der 54. Auflage des Rehlinger Pfingstsportfestes am 20. Mai könnte zum dritten Mal nacheinander ein Olympiasieger das Diskuswerfen der Männer gewinnen. 2017 stand die Disziplin nach 32 Jahren erstmals wieder auf dem Programm und Robert Harting, der Goldmedaillengewinner von London 2012, triumphierte bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause im Bungertstadion. Vor der langen diskusfreien Zeit siegte 1985 mit Rolf Danneberg der Olympiasieger von 1984 in Los Angeles.

Am Pfingstsonntag ist mit Christoph Harting (SCC Berlin) der aktuelle Olympiasieger erstmals in Rehlingen zu Gast. 2016 hatte er sein bisher stärkstes Jahr und sicherte sich im Finale von Rio mit seinem letzten Versuch dank neuer Bestleistung von 68,37 Metern sensationell den Olympiasieg. Nach einem schwierigen Jahr, in dem er die Qualifikation für die Weltmeisterschaften verpasste, möchte er 2018 wieder angreifen und hat die Europameisterschaften in seiner Heimatstadt Berlin (6. bis 12. August) fest im Blick. Beim diesjährigen Winterwurf Europacup im portugiesischen Leiria belegte er zum Saisoneinstieg mit 62,88 Metern einen soliden vierten Platz. Zur EM möchte auch der Olympia-Dritte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), der nach gesundheitlichen Problemen ebenfalls eine WM-Saison zum Vergessen hinter sich hat. Mitte April landete sein Diskus in San Diego (Kalifornien, USA) aber schon wieder bei 63,77 Metern. Seine Bestleistung aus 2016 steht bei 67,14 Metern.

Noch besser scheint – auch im Hinblick auf die EM im Sommer – der Österreicher Lukas Weißhaidinger in Form zu sein. Bereits Ende Januar holte er sich den Sieg beim ISTAF-Indoor und verwies sein großes Idol Robert Harting bei dessen Heimspiel auf Rang zwei. Am 15. April verbesserte der Olympia-Sechste dann im spanischen Santa Cruz de Tenerife seinen eigenen Landesrekord auf 68,21 Meter. Damit liegt der 26 Jährige, der auf den Spitznamen „Lucky Luky“ hört, in der noch jungen Saison weltweit auf Position vier. Mit dem Jamaikaner Traves Smikle wird zudem die Nummer sechs der Weltjahresbestenliste in Rehlingen am Start sein. Im Januar steigerte der WM-Achte der letzten Saison seine Bestleistung auf 67,72 Meter und belegte vor kurzem bei den Commonwealth Games in Gold Coast (Australien) den zweiten Platz.

Auf der Rechnung haben sollten die Zuschauer aber auch Martin Wierig (SC Magdeburg; PB: 68,33 m). Der Olympia-Sechste von London 2012 und WM-Vierte von Moskau 2013 war letzte Saison die deutsche Nummer zwei hinter Robert Harting und möchte sich ebenfalls frühzeitig für die Heim-EM in Berlin in Position bringen. Als Qualifikationsnorm sind vom Deutschen Leichtathletik-Verband 64,00 Meter für die drei zu vergebenden Startplätze gefordert. Die hat 2017 auch der Magdeburger David Wrobel bei seiner Bestleistung von 64,66 Metern schon einmal übertroffen. Bei so vielen deutschen EM-Kandidaten in dieser Saison, sind die EM-Tickets im Diskuswurf besonders hart umkämpft, genauso wie der Sieg beim Pfingstsportfest. Gut möglich, dass dabei auch der etwas angestaubte Rehlinger Stadionrekord von Imrich Bugar aus der ehemaligen Tschechoslowakei in Reichweite kommt. Der steht seit 1984 bei 66,66 Metern.

Lutwin Jungmann