Vize-Europameister Andreas Hofmann führt starkes Speerwurfteilnehmerfeld an

Der Speerwurf der Männer ist im Moment die Vorzeigedisziplin im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Seit den Olympischen Spielen in Rio gingen alle großen Titel bei internationalen Meisterschaften nach Deutschland. Bei der 55. Auflage des Rehlinger Pfingstsportfestes am 9. Juni soll der Speerwurf ebenfalls ein Highlight werden. Die Zuschauer dürfen sich auf einen hochkarätig besetzten Wettbewerb mit einem starken DLV-Trio freuen.

Angeführt wird das Teilnehmerfeld von Vizeeuropameister und Vorjahressieger Andreas Hofmann (MTG Mannheim). Im letzten Jahr steigerte er seine Bestleistung beim Pfingstsportfest auf 91,44 Meter und verbesserte den 20 Jahre alten Stadionrekord deutlich. Dabei ließ er auch den Deutschen Rekordhalter und Weltmeister Johannes Vetter hinter sich und zeigte anschließend die bisher erfolgreichste Saison seiner Karriere. Neben EM-Silber konnte er sich über eine weitere Steigerung auf 92,06 Meter, seinen ersten Deutschen Meistertitel und den Sieg beim Diamond League Finale in Zürich freuen, wo sein Speer erneut bei 91,44 Metern landete. Während Johannes Vetter als Titelverteidiger mit einer Wild-Card bereits jetzt sicher für die WM in Doha planen kann, muss sich Andreas Hofmann im Saisonverlauf gegen die starke nationale Konkurrenz im Kampf um die drei weiteren zu vergebenden Startplätze durchsetzen. Dass er im Winter die nötigen Grundlagen dafür gelegt hat, zeigte er gleich bei seinem Saisoneinstieg am 18. Mai in Shanghai, wo er locker die geforderte WM-Norm von 83,00 Metern abhaken konnte. Mit 87,55 Metern behauptete er sich beim dortigen Diamond League Meeting unter anderem gegen Olympiasieger und Europameister Thomas Röhler. Außerdem setzte er sich gleich an der Spitze der Weltjahresbestenliste und festigte Platz eins in der neuen Weltrangliste, den er bereits seit deren Einführung zu Jahresbeginn belegt.

Zwei seiner direkten DLV-Konkurrenten um die WM-Tickets werden ebenfalls im Bungertstadion am Start sein. Bernhard Seifert (SC Potsdam) hat bereits früh in der Saison mit 85,19 Metern eine neue Bestleistung aufgestellt und damit die WM-Norm erfüllt. Auf der Rechnung haben muss man aber auch den 88-Meter-Werfer Julian Weber (USC Mainz). Er hatte in der letzten Saison Verletzungspech und konnte nach Rückenproblemen erst Mitte Juli seinen ersten Wettkampf bestreiten. Dennoch schaffte er beim Diamond League Meeting in Birmingham schon wieder eine beachtliche Weite von 86,63 Metern. Der ehemalige U20-Europameister trainiert inzwischen beim dreimaligen WM-Achten Mark Frank in Rostock, wo er zum Saisoneinstieg bei einem kleinen Wettkampf auf eine Weite von 82,86 Meter kam.

Von den internationalen Startern ist vor allem Petr Frydrych (Tschechische Republik) zu nennen. Die Bestleistung des WM-Dritte von London 2017 steht bei 88,32 Metern. Weitere international erfahrene Athleten sind der Olympiateilnehmer Rolands Strobinders (Lettland), der U23-EM-Fünfte Edis Matusevicius (Litauen) und der EM-Siebte von Berlin Andrian Mardare (Moldawien). Insgesamt sind beim Pfingstsportfest acht Werfer mit Bestleistungen von über 84 Metern am Start.